Er war ein Mann der alten Schule.......

                                                            

                                                     ......hart aber herzlich !

Über 30 Jahre war es mir vergönnt, ihn bewußt wahrzunehmen. Trotz eines schlimmen Unfalls im Bergbau und ab dem Tag ständiger Schmerzen, investierte er viel Zeit seines Lebens in die Ausbildung, Haltung und Zucht des Deutschen Schäferhundes. Ein andere Rasse kam für ihn nie in Frage. "Warum nicht?", kann ich euch nicht beantworten.

"Ich habe ihn nie danach gefragt".

Diese Leidenschaft, die er in die Hunde und den Sport einbrachte, inspirierte nicht nur mich, sondern unzählige Freunde des Deutschen Schäferhundes. Wir lernten von ihm, was es heißt, fleißig in der Fährte zu sein. Er ging mit den gerade einmal 4-5 Monate alten Welpen jeden Tag, bei jedem Wetter, egal ob Schnee, Eis, Sturm, Regen oder auch mal Sonnenschein in die Fährte. Er bildete diese jungen Hunde mit absoluter Ruhe aus. Schon nach ein paar Wochen konnten diese Hunde suchen........ich meine wirklich suchen und nicht ein Ablaufen der Fährte. Für diese Ruhe und den Fleiß habe ich ihn immer bewundert.

Unzählige Schutzdiensthelfer lernten bei ihm das "Laufen". Er figurierte so gut, trotz der Schmerzen, das er auch auf überregionalen Veranstaltungen den Schutzdienstärmel anziehen durfte. Dabei war er immer fair zu den Hunden. Er konnte vielen Hunden weiterhelfen und ihren Führern unzählige Tipps geben.

Einige Menschen, die ihn kannten, werden jetzt denken, dass er aber auch sehr hart zu den Hunden sein konnte. Das stimmt, er ist aber auch in einer anderen Generation groß geworden. Damals gab es keine Clicker und Fachbücher über alternative Ausbildungsmethoden waren auch rar.

Er hatte sich aber angepasst und war auch für Neuerungen offen.....nur funktionieren mussten sie auch.

Mit 70 Jahren hatte er seine letzte Schutzhund-3-Prüfung absolviert und das, obwohl die Schmerzen immer schlimmer wurden. Man sah es ihm respektvoll an.

Meine Frau und ich sprachen einmal darüber, dass er, wenn er keinen Hund mehr haben würde, wahrscheinlich seinen Lebensmut verlieren könnte........

.........................so kam es dann auch leider.............................

seine letzte Hündin Nadja starb an Krebs.......einen neuen Hund wollte er nicht mehr.......kurze Zeit später saß er im Rollstuhl und nach mehreren Krankenhausaufenthalten verstarb er........

Er war...... 

.....der Gründer der Zuchtstätte vom Akazien-Wäldchen

.......Teilnehmer der LGA Westfalen

.........unzählige Male Sieger von Vereinsmeisterschaften

...........sehr oft Stadtmeister von Castrop-Rauxel

.............20 Jahre Vorsitzender einer Ortsgruppe

...............Lehrhelfer, bevor es diese Bezeichung gab

..............geschätzter Ausbilder für bekannte Zuchtstätten

...............ein Fährten-"papst"

..............Ehrenmitglied der Ortsgruppe Ickern-Ost

aber vor allem,...............

................... war er unser geliebter Großvater................

Herbert Bugenhagen starb mit 74 Jahren.

Wir vermissen dich schmerzlich..........